Häufig kommt es vor, dass Herzstolpern nur gelegentlich auftritt. Und genau dann, wenn man bei seiner Ärztin oder seinem Arzt ist, treten keine Rhythmusstörungen auf. Zur weiteren Diagnostik seltener Herzrhythmusstörungen kann das Langzeit-EKG beitragen. Dabei werden 4 Elektroden mit einem kleinen Rekorder verbunden und somit der Rhythmus über 24-72 Stunden registriert. Die modernen Analysemöglichkeiten erlauben sogar Rückschlüsse auf nächtliche Atemaussetzer, die mit einem erhöhten Risiko für Herzrhythmusstörungen, Bluthochdruck und wegen der vermehrten Tagesmüdigkeit Unfällen einhergehen. Ein scheinbar normaler Herzrhythmus im Langzeit-EKG kann durch die Anwendung ausgeklügelter statistischer Verfahren durchaus Auffälligkeiten aufweisen, die mit einem erhöhten Risiko für den plötzlichen Herztod einhergehen. Bei Auffälligkeiten im Langzeit-EKG kann somit rechtzeitig eine erweiterte Diagnostik eingeleitet werden.
In den vergangenen Jahren mehrten sich die Hinweise, dass eine bislang akzeptierte Grenze für die Diagnose des arteriellen Hypertonus von 140/90 mmHg zu hoch angesetzt ist. Mit MRT-Studien (Kernspintomographie) konnte zum Beispiel nachgewiesen werden, dass normale „gesunde“ Menschen mit einem Blutdruck von 135 mmHg systolisch im Vergleich zu Menschen mit 125 mmHg systolisch schon Veränderungen in einem bestimmten Bereich des Gehirns aufwiesen, der typischerweise auch bei Demenz betroffen ist. Diese Erkenntnisse führten dazu, dass die Europäische Gesellschaft für Kardiologie in ihren Anfang September 2024 veröffentlichen Leitlinien zur Behandlung des Bluthochdrucks schon ab einem Wert von >120/70 mmHg von erhöhtem Blutdruck spricht. Besonders gefährlich macht den Blutdruck das Fehlen von Symptomen. Ein Blutdruck von 150/95 mmHg tut eben nicht weh. Im Gegenteil: häufig fühlen sich Patienten in den ersten Wochen und Monaten nach einer Normalisierung des Blutdrucks schlapp und antriebslos. Dieses Empfinden lässt jedoch im Verlauf der Zeit nach.